Harald Scheicher
In unserer Galerie erhältliche Werke von Harald Scheicher
(Auszug aus https://www.scheicher.cc/)
Harald Scheicher (*1959) ist seit 1987 praktischer Kassenarzt in Völkermarkt. Angeregt durch seinen Großvater Werner Berg fand er schon in seiner Schulzeit ausgiebig Zeit zum Malen. Nach anfänglichen Versuchen auf Pappe und Holzfaserplatte, sind alle Bilder seit 1978 mit Ölfarben auf Leinwand gemalt, wobei der Künstler oft den Reiz des ungrundierten Leinens in die Bildwirkung einbezieht.
In fünf Jahrzehnten entstanden so über 1700 Ölbilder. Während das Thema der frühen Bilder Harald Scheichers hauptsächlich der Mensch – oft in existentiellen Grenzsituationen – ist, steht seit Mitte der 1980er Jahre die Landschaft im Zentrum des malerischen Schaffens. Seit den späten 1970er Jahren entstehen Harald Scheichers Landschaften und Blumenbilder ausschließlich im Freien, direkt vor dem Motiv, in prozesshafter Auseinandersetzung mit dem Seheindruck.
Immer wieder geben unbemalt freigelassene Stellen der Bildfläche dem Betrachter das Gefühl an der Bildentstehung noch teilzuhaben. Von Zell Pfarre über das Jauntal mit der Drau und seinen Seen bis Diex und Bleiburg schildert der Maler immer wieder seine nähere Region, deren Nebeneinander von hohen Bergen und weiten Talflächen, von Gebirgsbächen und Badeseen dem Maler nahezu unerschöpfliche Bildmotive bietet.
GRUSSWORT
Ich habe Harald Scheicher, den Enkel Werner Bergs, 1992 anlässlich einer Ausstellung von Werken seines Großvaters in der Kärntner Landesgalerie kennen gelernt. Meine Frau und ich besuchten ihn anschließend in Völkermarkt, um uns von ihm, dem Verwalter des künstlerischen Nachlasses von Werner Berg, weitere Arbeiten dieses Künstlers zeigen zu lassen. Es blieb nicht bei diesem einen Besuch und bald bemerkte ich, dass Harald Scheicher selbst malte und ließ mir auch seine Bilder zeigen. Einiges seiner damaligen Produktion war noch unausgegoren, doch in manchen auch sehr frühen Bildern von ihm erkannte ich eine bemerkenswerte Originalität. Ich erwarb sechs davon für meine Sammlung.
In den folgenden Jahren, wann immer mich mein Weg nach Kärnten führte, besuchte ich auch Harald Scheicher, um seine neuesten Bilder zu sehen. Neben seinem Arztberuf ist er ein durchaus fleißiger Maler – allein die Quantität seiner Hervorbringungen – jährlich entstehen etwa 40 bis 50 Werke – braucht den Vergleich mit anderen Schaffenden nicht zu scheuen. So wuchs der Bestand seiner Werke in meiner Sammlung mit den Jahren auf 33 an. Gelegentlich wechselte ich ein bereits erstandenes Werk gegen eine der neueren Fassungen desselben Motivs – so bei den Schilfbildern, der Birke am Ufer der Drau, oder seinen großformatigen Panoramen. Von seinen frühesten Arbeiten aus der Schulzeit bis zu letzten Werken aus 2007 umfasst meine Sammlung nahezu alle seiner von ihm oft wiederholten Motivgruppen: die Sonnenblumen, die Flusslandschaften, die Schilfbilder, den verfallenden Stadl, ein Selbstporträt, den herbstlichen Mais, den Waldteich, die Bäume, die Gebirgslandschaft bei der Koschuta und in den Julischen Alpen, die Diexer Landschaft an den Südhängen der Saualpe und auch eines seiner Blumenbilder. Schon diese Aufzählung zeigt, auf was sich Harald Scheichers Werk konzentriert: die eingehende und einfühlsame Darstellung bestimmter, von ihm immer wieder aufgesuchter Gegenden und Motive. Hier entwickelt er eine Fähigkeit, bestimmte Farb- und Lichtkonstellationen einzufangen und in ihren Valeurs abzustufen, die manche seiner großformatigen Blumenbilder, seiner Gebirgsbäche und Akte vermissen lassen. Was mich überdies beeindruckt, ist der durch keine akademische Ausbildung verbogene, unmittelbar sinnlich erfassende Zugang des Malers zu seinen Motiven. Da wir beide Mediziner sind, muss ich im Verfolgen seines konsequenten Weges manchmal auch an meine eigene Jugend denken, an die ungestüme Begeisterung für große Malerei, die mich plötzlich beim ersten Besuch des Kunsthistorischen Museums überfiel und mich zeitlebens nicht mehr losließ.
Rudolf Leopold